Die Masterarbeit ist für viele Studierende die anspruchsvollste Phase ihres gesamten Studiums. Neben hohem wissenschaftlichen Anspruch und methodischer Präzision verlangen Zeitdruck, persönliche Verpflichtungen und berufliche Nebentätigkeiten ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Nicht wenige Studierende geraten dabei an ihre Grenzen – sei es durch inhaltliche Überforderung oder organisatorische Engpässe. Um dem gerecht zu werden, ziehen manche professionelle Unterstützung in Betracht. Wer sich dafür entscheidet, seine Masterarbeit schreiben lassen zu wollen, steht jedoch vor sensiblen Fragen der Qualität, Transparenz und Verantwortung. Dieser Beitrag beleuchtet umfassend, worauf Studierende bei der Zusammenarbeit mit einem Ghostwriter achten sollten, wo Chancen liegen und welche Risiken zu vermeiden sind.
1. Warum überhaupt Ghostwriting bei der Masterarbeit?
Der Wunsch nach Unterstützung bei der Masterarbeit kann viele Ursachen haben. Während einige Studierende bereits im Bachelor Schwierigkeiten mit wissenschaftlichem Schreiben hatten, sind es bei anderen äußere Umstände, die zur Überforderung führen.
Häufige Gründe:
- Zeitmangel durch berufliche Verpflichtungen
- Kombination von Studium und Familie
- Sprachliche Unsicherheiten, insbesondere bei internationalen Studierenden
- Fehlende Betreuung oder Orientierungslosigkeit im Forschungsprozess
- Psychischer Druck, der durch hohe Erwartungen entsteht
Ein Ghostwriter wird hier nicht als Ersatz für eigene Leistung betrachtet, sondern als Begleiter oder Entlaster in einer besonders belastenden Phase. Entscheidend ist, wie verantwortungsvoll und reflektiert mit dieser Form der Unterstützung umgegangen wird.
2. Transparenz statt Täuschung: Was ist erlaubt?
Rechtlich bewegt sich Ghostwriting in Deutschland in einer Grauzone. Grundsätzlich ist das Anfertigen wissenschaftlicher Texte im Auftrag nicht verboten. Verboten ist jedoch, diese Arbeiten ohne Offenlegung als eigene Prüfungsleistung einzureichen.
Zulässige Formen der Unterstützung:
- Strukturvorschläge und Gliederungshilfen
- Literaturrecherche und Quellenzusammenstellung
- Sprachliches Lektorat und stilistische Überarbeitung
- Formulierungshilfen auf Basis eigener Inhalte
- Mustertexte als Inspirationshilfe
Problematisch wird es, wenn die Masterarbeit vollständig extern verfasst und eins zu eins eingereicht wird. Wer sich seine Masterarbeit schreiben lassen möchte, sollte daher prüfen, ob die Zusammenarbeit auf ein ethisch vertretbares Maß reduziert ist – und ob man selbst inhaltlich weiterhin eingebunden bleibt.
3. Qualitätsmerkmale seriöser Ghostwriting-Dienstleister
Nicht jede Agentur arbeitet transparent und qualitätsorientiert. Es gibt viele unseriöse Anbieter, die mit niedrigen Preisen, unrealistischen Versprechen oder vorgefertigten Texten arbeiten.
Wichtige Auswahlkriterien:
- Akademische Qualifikation der Autor*innen (idealerweise mit Abschluss auf Master- oder Promotionsebene)
- Nachweisbarer Schreibprozess mit Zwischenabgaben und Feedbackrunden
- Vertragliche Absicherung zu Urheberrecht, Diskretion und Leistung
- Keine Nutzung von KI-Texten oder Plagiaten
- Ehrliche Beratung statt Erfolgsversprechen
Seriöse Anbieter begleiten ihre Kunden nicht nur textlich, sondern auch beratend – und fördern die Mitwirkung der Studierenden am Forschungsprozess.
4. Der Weg zur Masterarbeit: Was Studierende selbst leisten müssen
Auch mit externer Hilfe bleibt die Verantwortung bei den Studierenden. Wer auf Ghostwriting zurückgreift, muss sich bewusst machen, dass bestimmte Bestandteile der Masterarbeit nicht ausgelagert werden können – und auch nicht sollten.
Eigenverantwortliche Aufgaben:
- Themenfindung in Absprache mit dem Betreuer
- Entwicklung einer Forschungsfrage
- Auswahl und Anwendung der Methodik
- Erhebung eigener Daten (z. B. Umfragen, Interviews)
- Verteidigung der Arbeit in einer mündlichen Prüfung
Eine Ghostwriter-Unterstützung sollte dabei nie den Kontakt zur Hochschule ersetzen. Wer nichts vom Inhalt weiß, kann sich später auch nicht überzeugend äußern.
5. Ghostwriting vs. Schreibcoaching: Wo liegt der Unterschied?
Während Ghostwriting oft mit der vollständigen Texterstellung assoziiert wird, gibt es auch unterstützende Formate wie Schreibberatung, Mentoring oder Coaching.
Ghostwriting:
- Fokus auf textlicher Entlastung
- Ideal bei sprachlichen Schwierigkeiten oder Zeitdruck
- Höheres Risiko bei Komplettabgabe ohne Mitwirkung
Schreibcoaching:
- Fokus auf Selbstorganisation und Kompetenzaufbau
- Unterstützung bei Recherche, Struktur und Stil
- Geringeres Risiko durch begleitende Arbeitsweise
Wer langfristig vom Prozess profitieren möchte, sollte prüfen, ob ein Coaching nicht die nachhaltigere Lösung ist – besonders wenn man später promovieren oder wissenschaftlich arbeiten möchte.
6. Was kostet ein Ghostwriter für die Masterarbeit?
Die Kosten für Ghostwriting-Dienstleistungen hängen von mehreren Faktoren ab:
- Umfang der Arbeit (Seitenzahl)
- Fachrichtung (Technische Fächer sind oft aufwendiger)
- Komplexität des Themas
- Lieferzeit (Expressarbeiten sind deutlich teurer)
- Art der Unterstützung (Volltext, Gliederung, Lektorat)
Durchschnittlicher Preisrahmen (Stand 2025):
- Vollständige Masterarbeit: ca. 70–110 € pro Seite
- Exposé oder Konzept: ca. 300–600 €
- Lektorat & Korrektorat: ca. 4–8 € pro Seite
- Beratungspaket inkl. Coaching: nach Umfang verhandelbar
Günstige Angebote unter 40 €/Seite sind meist ein Warnsignal für schlechte Qualität oder KI-generierte Inhalte.
7. Wie sieht eine seriöse Zusammenarbeit aus?
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Ein professioneller Ghostwriting-Prozess ist transparent, schrittweise und dialogorientiert.
Typischer Ablauf:
- Erstgespräch mit Klärung von Thema, Umfang und Erwartungen
- Angebot mit Leistungsbeschreibung und Zeitplan
- Gliederungsvorschlag und erste Textproben
- Feedbackschleifen mit Korrektur und Ergänzung
- Finale Lieferung inkl. Plagiatsbericht und Formatierung
Studierende sollten stets das letzte Wort haben – und die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen oder Änderungen anzufordern.
8. Risiken und wie man sie vermeidet
Ghostwriting ist nicht risikofrei. Neben rechtlichen Konsequenzen drohen auch Qualitätsprobleme und ethische Konflikte.
Mögliche Risiken:
- Plagiate durch schlechte Agenturen
- Nicht bestandene Arbeit wegen inhaltlicher Mängel
- Ablehnung durch Betreuende, wenn Stil auffällig ist
- Verlust von Selbstbewusstsein, wenn der Text nicht verstanden wird
Vermeidung:
- Nur seriöse Anbieter mit Erfahrung und akademischer Qualifikation wählen
- Kein „Blindkauf“, sondern regelmäßiger Austausch
- Arbeit selbst überarbeiten und verstehen
- Bei Unsicherheit lieber auf Teilunterstützung zurückgreifen
9. Erfahrungsberichte: Warum sich Studierende Hilfe holen
Viele Studierende berichten, dass sie ohne Hilfe ihre Masterarbeit nicht hätten abgeben können – nicht aus Faulheit, sondern weil äußere Umstände sie dazu zwangen.
Beispiele:
- Sophie, 27, Sozialwissenschaften: „Ich war mit dem Thema überfordert, hatte aber keine Hilfe von meiner Uni. Eine Texthilfe hat mir Struktur gegeben.“
- Mehmet, 31, Maschinenbau: „Beruf, Familie, Hausarbeit – ich hatte kaum Zeit. Ich habe Inhalte geliefert und mir beim Schreiben helfen lassen.“
- Lea, 24, BWL: „Ich hatte einfach Angst, alles falsch zu machen. Die Zusammenarbeit hat mir Sicherheit gegeben.“
In allen Fällen wurde das Ghostwriting nicht als Täuschung empfunden, sondern als ein Schritt zur Wiedererlangung von Kontrolle.
Fazit: Ghostwriting mit Verantwortung nutzen
Die Entscheidung, die Masterarbeit schreiben lassen zu wollen, ist keine leichte – und sollte niemals leichtfertig getroffen werden. Doch wer sich umfassend informiert, ethisch reflektiert handelt und sich aktiv in den Entstehungsprozess einbringt, kann von einer Zusammenarbeit mit Ghostwritern profitieren, ohne die eigenen Grundsätze zu verletzen.
Akademische Unterstützung ist kein Zeichen von Schwäche – sondern Ausdruck von Selbstorganisation und Problemlösungskompetenz. Entscheidend ist, wie transparent, bewusst und verantwortungsvoll sie genutzt wird.